Künstlerinnen und Künstler

Marieta Chirulescu Geboren 1974 in Sibiu, Rumänien | Lebt und arbeitet in Berlin

Die künstlerischen Werkzeuge von Marieta Chirulescu reichen von Farbe, Pinsel, Leinwand oder Papier bis zum Scanner und Kopierer. Ihre meist abstrakten Wandbilder zeigen keine Darstellungen der realen Welt, sondern zeichnen den Entstehungsprozess auf, der zum jeweiligen Kunstwerk geführt hat.

Häufig arbeitet die Künstlerin mit Wiederholungsschleifen, weshalb ihrem Werk ein Charakter des Provisorischen beiwohnt:  Beispielsweise findet sie ein Motiv, schneidet etwas davon aus, scannt dies ein, vergrößert und druckt es aus, bemalt es und scannt es erneut ein. So stecken hinter jedem Werk  Abstraktionsreihen, die nicht nur auf der Leinwand sondern auch mit dem Computer vollzogen werden.

Chirulescus Werk steht in einer selbstreflexiven, das Medium der Malerei aktualisierenden Traditionslinie und befragt zugleich den bruchlosen Einfluss digitaler Räume in unser Leben. Doch ebenso die Biografie wird in Chirulescus Werk sichtbar, das gewissermaßen Prozesse der Bürokratie und des Archivs simuliert – Begriffe, die stellvertretend für die untergegangenen Verwaltungsapparate des Ostblocks und damit auch ihres Heimatlandes Rumänien stehen. Im Unterschied zu zahlreichen aktuell arbeitenden Künstler/innen interessiert sich Chirulescu dabei weniger für das künstlerische Spiel mit Folklore und Ornament, sondern vielmehr für Symbole der inneren Organisation und der Struktur einer weltweit versinkenden Kultur des Analogen.

Ausbildung

2004 Meisterschülerin
1998-2004 Kunsthochschule Nürnberg
2001-2002 Kunsthochschule Budapest

Einzelausstellungen (Auswahl)

2011 Marieta Chirulescu, White Cube Bermondsey, London, Großbritannien
Marieta Chirulescu, Kunstverein Nürnberg, Nürnberg
Marieta Chirulescu, Werke aus der Sammlung Martin, Neues Museum, Nürnberg
2010 Marieta Chirulescu, Kunsthalle Basel, Basel, Schweiz
Marieta Chirulescu, Galerie Micky Schubert, Berlin
2009 Marieta Chirulescu, Kunsthalle Mainz, Mainz
Marieta Chirulescu, Projektraum der Temporären Kunsthalle Berlin, Berlin

Gruppenausstellungen (Auswahl)

2011 Ein psycho-geographischer Plan, Galerie Max Mayer, Düsseldorf
2010 Back to the old House, Clifton Benevento, New York, USA
Fade into You, Herald St, London, Großbritannien
Woodman, Woodman, Spare That Tree, Galerie Micky Schubert, Berlin
Sampler 1, Galleria Allesandro de March, Mailand, Italien
The hoax is a hoax or may or may not be, Galerie Carlos Cardenas, Paris, Frankreich
2009 La preuve concrète, Centre Européen d'Actions Artistiques Contemporaines, Strasbourg, Frankreich
Gesang von Abschied und Neubeginn, Mayerei, Karlsruhe
Max Hans Daniel present, Autocenter, Berlin
Against Interpretation, Studio Voltaire, London, Großbritannien
Nothing to say and I am saying it, Kunstverein Freiburg, Freiburg
Marieta Chirulescu / Claudia Kugler, Galerie Sima, Nürnberg
2008 Out of Line, Galerie Kienzle & Gmeiner, Berlin
Marieta Chirulescu / Manuela Leinhoß, DickSmith Gallery, London, Großbritannien
Ulla Rossek / Marieta Chirulescu, samsa project room, Berlin
Im Lichte milder Verklärung, Galerie Kienzle und Gmeiner, Berlin
Spolecne, Galerie umeni, Karlovy Váry, Tschechien
2007 Fade to Grey, bell street project space, Wien, Österreich
Die Dinge, die wir nicht wissen – wir wissen sie nicht, Galerie Sima, Nürnberg
2006 Verlorene Paradiese IV, Nürnberg
2005 Malerei, Kohlenhof, Kunstverein Nürnberg, Nürnberg