Künstlerinnen und Künstler
Ulla von Brandenburg Geboren 1974 in Karlsruhe | Lebt und arbeitet in Hamburg und Paris
Die Bildwelten von Ulla von Brandenburg sind beeinflusst von Erscheinungen und Ereignissen des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts, einer Zeit, in der ein großes Interesse am Paranormalen herrscht, die Psychoanalyse als Disziplin aufkeimt, Vaudeville entsteht und das Theater neue Aufführungsformen und Bildsprachen entwickelt.
Der Vorhang als dramaturgisches Element des Theaters, mit dessen Anheben oder Schließen eine Inszenierung beginnt oder endet, ist ein wiederkehrendes Motiv in Brandenburgs Arbeiten. Kulisy (2010) zeigt einen bühnenartigen Raum mit verschiedenfarbigen, drapierten Vorhängen, die aus der Oper in Warschau stammen. Die hintereinander angeordneten und sich immer weiter verschließenden Stoffbahnen erzeugen räumliche Tiefe und entfalten eine malerische Wirkung. Im Theater bildet der Vorhang die Grenze zwischen Realität und Illusion, Sein und Schein, Sehen und Gesehenwerden. Als Schwelle verweist diese auf das Dahinterliegende und somit auch auf das, was auf der Bühne passieren könnte. Brandenburgs räumliche Inszenierung wird zur einer Imaginationsbühne erzählerischer Bezüglichkeiten und verschleiert die Grenzen zwischen dem Malerisch-Bildhaften der Inszenierung und dem möglichen Ereignis.
Ausbildung
1998-2004 | Hochschule für Bildende Künste Hamburg |
1995-1998 | Szenographie/Medienkunst, Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe |
Einzelausstellungen (Auswahl)
2012 |
Le Granit, Galerie du Granit, Scène Nationale de Belfort, Belfort Mirrorsong, Pilar Corrias Gallery, London The Nonexistent Knight, Rosascape, Paris |
2011 |
Das Versteck des W.L., Produzentengalerie, Hamburg Vitrine de l’Antenne, Le Plateau - FRAC* Ile de France, Paris Neue Alte Welt, The Common Guild, Glasgow |
2010 |
Chorspiel, Lilith Performance Studio, Malmö K21 Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf |
2009 |
Name or Number, Le Plateau - FRAC* Ile de France, Paris Ulla von Brandenburg, Chisenhale Gallery, London |
2008 |
Whose beginning is not, nor end cannot be, IMMA, Dublin La Maison, Docking Station project Space in Stedelijk Museum, Amsterdam |
2007 |
Karo Sieben, Art: Concept, Paris Brief oder Neuigkeiten, Produzentengalerie, Hamburg |
2006 | Cinq milliards d'années. Module 1, Palais de Tokyo, Paris |
2005 | Der Brief, installation in public space, Berlin |
Gruppenausstellungen (Auswahl)
2012 |
Made in Germany 2012, Kestnergesellschaft, Sprengel Museum und Kunstverein, Hannover 30 Künstler – 30 Räume, Neues Museum Nürnberg |
2011 |
Chorspiel + Stereoskopisk övning, Bonniers Konsthall, Stockholm Museum of Contemporary Art, Detroit A Geographical Expression, Fondazione Sandretto Re Rebaudengo, Turin |
2010 |
Cut. Scherenschnitte 1970 - 2010, Hamburger Kunsthalle, Hamburg Melbourne International Arts Festival 2010, Melbourne WYSTAWA, Museum of Modern Art, Warschau |
2009 | Making Worlds, Venice Biennal, Venedig |
2008 |
YOKOHAMA 2008: International Triennal of Contemporary Art, Yokohama The World as a Stage, ICA, Boston |
2007 |
Performa07, The 2nd Visual Art Performance Biennal, New York The World as a Stage, Tate Modern, London |
2006 |
Deutsche Wandstücke. Sette scene di nuova pittura germanica, Museion, Bozen Again for tomorrow, Royal College of Art Gallery, London |
2005 | I still believe in miracles, ARC Musée d’Art Moderne de la ville de Paris, Paris |