Künstlerinnen und Künstler
Ricarda Roggan Geboren 1972 in Dresden | Lebt und arbeitet in Leipzig
Ricarda Roggan RESET 4, 2011
Courtesy Galerie EIGEN + ART Leipzig/Berlin
© VG Bild-Kunst, Bonn 2011
Portrait
Ricarda Roggan
Foto: Falk Haberkorn
Die Fotografien von Ricarda Roggan lassen darauf schließen, dass jede vermeintliche Beiläufigkeit inszeniert und jeder Zufall ein nur scheinbarer ist. Als Motive dienen ihr Wälder, Unfallfahrzeuge, Wohnmobiliar, Steinbrüche – es sind Orte und Dinge mit Allerweltsgültigkeit, die die Künstlerin behutsam aus dem realen Raum auf eine theatrale Bühne überführt.
Beim flüchtigen Blick über die Werke bieten sich kaum narrative Hinweise, sie offenbaren jedoch Momente der Ungewissheit, die Roggan über inszenatorische Einschübe herstellt: So hat sie die Wälder in den mit Baumstückbetitelten Werken eigenhändig beschnitten oder die Auto-Karossen in Creatures of the 20th Century (2009) vor ein Schwarz gesetzt, dessen räumliche Tiefe die Grenzen der fotografischen Optik überschreitet. So lotet Roggan die Grenzen der dokumentarischen Fotografie durch die Setzung subtiler Dramaturgien aus und unterläuft sie gleichsam. Das langsame, entschleunigte Arbeiten wie ein „Respekt vor den Dingen“ (Ricarda Roggan) sorgt für eine zeitlose Gravitation in Werken, die Orte und Objekte auf das fotografische Moment hin beseelen und für weitere Zuschreibungen öffnen.
Ausbildung
| 2003–2005 | Royal College of Arts, London |
| 1996–2004 | Hochschule für Grafik und Buchkunst, Leipzig |
Auszeichnungen (Auswahl)
| 2004 | Kunstpreis der Sachsen LB in Kooperation mit dem Museum der bildenden Künste Leipzig |
| 2003 | DAAD-Auslandsstipendium für Großbritannien (London) |
Einzelausstellungen (Auswahl)
| 2009 | Kunst-Raum im Deutschen Bundestag, Berlin |
| 2008 | Ricarda Roggan. Still Life, Kunst-Werke Berlin |
| 2007 | MART, Rovereto, Italien |
| 2006 |
Landesgalerie Linz, Österreich Fotohof Salzburg, Österreich |
| 2005 | Law and Order, Goethe-Institut, London, Großbritannien |
| 2004 | Das Paradies der Dinge, Museum der bildenden Künste Leipzig |
| 2003 | Künstlerhaus Schloss Wiepersdorf |
Gruppenausstellungen (Auswahl)
| 2010 |
Chapter Five, About Change Collection, Berlin Biennale de la Photographie et des Arts visuels, Liège, Belgien |
| 2009 |
Visions of our time. 10 Jahre Fotografie in der Deutschen Börse, C/O Berlin Mit Abstand – Ganz nah. Fotografie aus Leipzig, Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus |
| 2008 |
Present: An Infinite Dimension, Museu Coleccao Berardo, Lissabon inside // outside. Innenraum und Ausblick in der zeitgenössischen deutschen Fotografie, MKM Museum Küppersmühle für moderne Kunst, Duisburg Mit Abstand – Ganz nah. Fotografie aus Leipzig, Städtisches Museum Zwickau; Museum der Stadt Ratingen; Kunstmuseum Diesel-Kraftwerk Cottbus Von Kunst und Politik, Kunst-Raum im Deutschen Bundestag, Berlin |
| 2007 |
Foto.Kunst, Museum Essl, Klosterneuburg, Österreich „I can only see things when I move“. Positionen zeitgenössischer Kunst auf Papier, Residenzschloss Dresden/Kupferstichkabinett, Dresden |
| 2006 |
Made in Leipzig. Bilder aus einer Stadt, Museum Essl, Klosterneuburg, Österreich 4. Berlin Biennale, Berlin |
| 2005 |
Der Blick auf Dresden – Die Frauenkirche und das Werden der Dresdner Stadtsilhouette, Brühlsche Terrasse, Lipsius-Bau, Dresden Zwischen Wirklichkeit und Bild: Positionen deutscher Fotografie der Gegenwart, Nationalmuseum für Moderne Kunst, Tokyo |
| 2003 |
Zeitgenössische Deutsche Fotografie, Museum Folkwang Essen Silver & Gold, Galerie 20.21 Essen; Festspielhaus Hellerau; Kunstverein Glückstadt; Städtische Galerie Wolfsburg |
| 2002 |
Wunschbilder, Museum der bildenden Künste Leipzig Zurückgelassen, Kupferstich-Kabinett Dresden |