Künstlerinnen und Künstler
Olaf Holzapfel Geboren 1969 in Görlitz | Lebt und arbeitet in Dresden und Berlin
Olaf Holzapfels Werk bewegt sich zwischen Skulptur, Fotografie und Malerei. Ausgangspunkt seiner Untersuchungen ist häufig der urbane Raum, dessen Strukturen und Zwischenräume, die er auf ihre Entstehung und Erscheinung befragt. In seinen Bildern treten hintereinander geschichtet dichte Räume auf, die Metropolen ebenso wie Computeroberflächen assoziieren lassen. Die rhythmische Bewegtheit der komprimierten Bildräume suggeriert eine komplexe und wandelbare Realität.
In seinen Installationen aus flexiblen ineinander verschachtelten Hartkarton-Pappen entwickelt Holzapfel labile Architekturen und Behausungen. Mit farbigen Polyamidfäden werden die in einer Art Stecktechnik zu riesigen Objekten zusammengesetzten Elemente im Raum fixiert und zu optischen Raumzeichnungen verspannt. Neben Hartfaserpappe als Material des Provisorischen verwendet Holzapfel auch eine Naturfaser, die von der indigenen Ethnie „Wichi“ in Nordargentinien hergestellt wird. Das igluförmige Zelt aus netzartigem Gewebe ist mit abstrakter Ornamentik überzogen und verweist – ebenso wie der Einbezug von traditionellen Strohseilen in seinen Reliefs – auf den fruchtbaren Transfer von Kulturtechniken. Auch die architektonischen Konstruktionen aus Holzbalken zitieren in ihrer handwerklichen Bauweise einen klassischen Zweig der Zimmermannskunst und nehmen in ihrer Gestalt zugleich Bezug auf konstruktivistische Modelle utopischer Architektur. Die Installation enthält serielle Formelemente, die erst in den 1960er Jahren Eingang in die Geschichte der Skulptur gefunden haben, und vollzieht einen Spannungsbogen von Skulptur und Architektur, Tradition und Avantgarde.
Ausbildung
1996–2001 | Hochschule für Bildende Künste, Dresden |
2001–2002 | National Institute of Design, Ahmedabad, Indien |
Einzelausstellungen (Auswahl)
2011 | 3 wie 1, 2 in 3, 2, 1, 1 über 1“, Galerie Gebr. Lehmann Dresden |
2010 | Johnen Galerie, Berlin |
2009 |
Galerie im Taxispalais, Innsbruck Kunstmuseum, Mülheim |
2008 | Die Nachbarschaft der Dinge, Galerie Hussenot, Paris |
2007 | Unbestechliche Archive, Sabine Knust, München |
2005 |
Hand und Fuß, Galerie Gebr. Lehmann, Dresden Der Absolute Zusammenhang, Johnen Galerie, Berlin |
Gruppenausstellungen (Auswahl)
2012 | Wahlverwandtschaften, Museum für Völkerkunde Hamburg |
2011 |
Illuminations, La Biennale di Venezia, Latin American Pavillion Abstrakt // Skulptur, Georg Kolbe Museum, Berlin Köln Skulptur 6, Skulpturenpark Köln Informellnatur, Galerie Sabine Knust München Draußen ist feindlich, Kunstsalon Bel Etage, Berlin |
2010 |
Menos Tiempo que lugar, Museo Nacional de Bellas Artes, Santiago de Chile Welt und System, Städtische Galerie, Dresden |
2008 | Der große Wurf. Faltungen in der Gegenwartskunst, Museum Haus Lange und Kaiser-Wilhelm-Museum, Krefeld |
2007 | Very Abstract and Hyper Figurative, Thomas Dane Gallery, London |
2006 | Insa, Mantik ve His – Construction, Ratio and Sense, Galerist, Istanbul |
2005 |
Urbane Realitäten – Fokus Istanbul, Martin Gropius Bau, Berlin The Addiction 4. Berlin-Biennale für zeitgenössische Kunst / Gagosian Gallery |