Künstlerinnen und Künstler
Helen Verhoeven Geboren 1974 in Leiden, Niederlande | Lebt und arbeitet in Den Haag and Berlin
In großformatigen Bildern zeigt Helen Verhoeven Interieurszenen, die Personen und kunsthistorische Referenzen schichten. Eine Gruppe junger Mädchen steht artig aufgereiht, wie die Krankenschwestern von Gerhard Richter, daneben spielen sich erotische Szenen ab, die von Ernst Ludwig Kirchner stammen könnten. Die dargestellten Charaktere und Gruppen wirken wie Versatzstücke oder Staffagefiguren aus malerischen Vorreitern, die weder eine emotionale noch familiäre Bindung zueinander aufweisen.
Diese inhaltliche Leere strömt einen unheimlichen Charakter aus ganz im Sinne von Freud: das Heimische und Bekannte wirkt hier befremdlich und bizarr. Der Eindruck wird durch verschiedene andere Aspekte in Verhoevens Bildern verstärkt: Perspektiven sind verschoben, kleine Figuren stehen im Vordergrund, große im Hintergrund; scheinbar menschlich wirkende Personen werden mit übergroßen nackten Puppen kombiniert; Leerstellen und Lücken im Bild lassen den Betrachter die Künstlichkeit der Anordnung wissen. In ihrer Theatralik und Surrealität erinnert Verhoevens Malerei an James Ensor, der sich dem Karneval widmete und oft Menschen in Massen zeigte. Anders als Ensor malt Verhoeven auch Einzelfiguren aus ihren Gruppenbildern, die sie in kleinformatigen Bildern und Skulpturen noch einmal untersucht. Diese Einzelporträts werden zusammen mit den Skulpturen in separaten Räumen installiert, ähnlich einer Ahnengalerie in Petersburger Hängung.
Auszeichnungen
2010 | Wolvecamp Prize |
2008 | Royal Painting Prize |
Einzelausstellungen (Auswahl)
2012 |
Wallspace, New York SCHUNCK, Heerlen |
2010 | Diana Stigter, Amsterdam |
2008 | Mesler & Hug, Los Angeles |
2007 | Fons Welters, Amsterdam |
Gruppenausstellungen (Auswahl)
2012 |
Objects of Dismissal, AUTOCENTER, Berlin Young Painting, Dordrechts Museum, Dordrecht |
2011 | Bellevue, Stedelijk Museum, Amsterdam |
2010 | In.flec.tion, HVCCA, New York |
2008 | Royal Painting Prize, GEM Museum, Den Haag |
2007 | Recent Acquisitions, Essl Museum, Wien |
Bibliografie (Auswahl)
2012 | Maxine Kopsa, „Heksenjacht”, in: Metropolis M, Februar |
2011 | Emily King, „Dinner at the Hilfigers”, in: Fantastic Man, Frühling |
2008 |
Karen Rosenberg, „Helen Verhoeven” in: Art in Review, New York Times, 31. Oktober Roberta Smith, „Pruesspress@Rental,” in: Art in Review, The New York Times, 27. Juni |
2007 | William Booth, „Big Walls to Fill,” in: The Washington Post, 10. Dezemeber |
2005 | Joao Ribas u.a., „The ArtReview 25: Emerging US Artists,” in: Art Review, April |