Die zumeist großformatigen, seriell aufgebauten Arbeiten entstehen in enger Anbindung an unsere alltägliche Wirklichkeit. Visuelle, akustische, taktile oder olfaktorische Wahrnehmungen werden in Linien, Zahlen und Buchstaben übersetzt. Voigts Zeichensysteme sind der Versuch, die Vielzahl der uns umgebenden sicht- und spürbaren Ereignisse in ihrer Gleichzeitigkeit zu erfassen und in ein individuelles Ordnungssystem zu übertragen. Diese alltäglichen Beobachtungen treffen auf fiktive Dimensionen des Vorstellbaren, in der Raum und Zeit utopischen Charakter erhalten.

In der Arbeit Piece for Words and Views I–XXXVI (2012) kombiniert Jorinde Voigt das zeichnerische Notationsverfahren mit Techniken der Collage. Erstmals bildet die Auseinandersetzung mit Literatur, im Speziellen mit Roland Barthes´ Fragmente einer Sprache der Liebe (2004), die Grundlage eines Zyklus. Die collagierten Fragmente sind bildhafte Assoziationen jener Wörter und beschriebenen Situationen, die sich bei Voigt während des Lesens im Gedächtnis festsetzen. Eingebettet in schwungvolle Lineaturen mit Vermerk von Windrichtung und -stärke, Rotationsrichtung und -geschwindigkeit, werden die farbigen Ausschnitte in imaginäre Bewegungen versetzt sowie räumlich und zeitlich verortet.

Einzelausstellungen (Auswahl)

Gruppenausstellungen (Auswahl)