Künstlerinnen und Künstler
Keren Cytter Geboren 1977 in Tel Aviv, Israel | Lebt und arbeitet in Berlin
Die israelische Künstlerin Keren Cytter arbeitet mit unterschiedlichen Ausdrucksformen, neben dem Verfassen von Dialogen und Novellen, sind es vor allem Filme und Zeichnungen, seit einigen Jahren aufführungshafte Werke, die entstehen. Nicht Sprache allein, sondern im Besonderen das Narrative, Formen des Erzählens sind für Cytter kennzeichnend.
Die Figuren ihrer Filme und Bühnenstücke verbleiben dabei nicht auf der Ebene einer schlüssigen Fiktion. Während es thematische Schwerpunkte gibt, oft sind es Beziehungsszenarien, ins Psychotische gehende Spannungen und soziale Entfremdung und Kälte, also das Zwischenmenschliche und Private fokussiert wird, entfalten sich diese nicht nur als lineare Geschichten. Sprünge und Brüche entstehen auch durch Momente der Selbstreflexivität der Medien. Angefangen von der stockenden Art des Sprechens der Darsteller, das so wirkt als würde ein Text ungeübt zum ersten Mal vorgetragen, bis hin zu Skripten, die tatsächlich in einer Szene auf einem Tisch liegen oder Regieanweisungen, die aus dem Off heraus fordern, die Schauspieler sollten aufhören zu improvisieren. Damit geht keine bloße Selbstreferentialität einher, denn diese ist inszeniert und wird eingebettet Teil einer Metaerzählung. Das Amateurhafte, scheinbar auch Authentische – unterstützt etwa durch den Eindruck von Homevideos bei ihren Filmen – oder der Situation einer Aufführung verhaftet, schließt Cytter kurz mit einer Überpräsenz an künstlichen Klischees, an codierten Bewegungen und Gesten, an Zitaten, die Hoch- und Populärkultur überspannen. Cytter destabilisiert derart ihr Personal, die Subjekte sind bei ihr fragmentiert.
Ausbildung
2002-2004 | de Ateliers, Amsterdam, Niederlande |
1997-1999 | The Avni Institute, Tel Aviv, Israel |
Einzelausstellungen (Auswahl)
2011 |
Fear, Fun and Fire, Deutsche Bank Towers, Frankfurt am Main The hottest day of the year, k.m Kunstverein München Avalanche, The David Roberts Art Foundation, London, Großbritannien |
2010 |
Moderna Museet, Stockholm, Schweden Kunsthaus Baselland, Schweiz Keren Cytter, Hammer Museum Project Series, Los Angeles, USA History in the Making (with D.I.E Now), Hebbel am Ufer, Berlin; Van Abbemuseum, Eindhoven, Niederlande |
2009 |
Keren Cytter, Frac Il-de-France/Le Plateau, Paris History in the Making (with D.I.E Now), Tate Modern Turbine Hall, London, Großbritannien; Performa 09, New York, USA |
2008 |
Le ruissellements du diable, Kunstverein St. Pauli, Hamburg Keren Cytter, Witte de With Center for Contemporary Art, Rotterdam, Niederlande |
2007 |
The Victim, MUMOK, Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig, Wien, Österreich Something Happened, CUBITT Artists, London, Großbritannien |
2006 |
I was the good and he was the bad and the ugly, KW Institute for Contemporary Art, Berlin Atmosphere, GAMeC – Galleria d’Arte Moderna e Contemporanea, Bergamo, Italien |
2005 |
Kunsthalle Zürich, Schweiz Frankfurter Kunstverein, Frankfurt am Main |
2004 | My brain is in the wall, Stedelijk Museum Bureau, Amsterdam, Niederlande |
Gruppenausstellungen (Auswahl)
2011 | Found in Translation, Solomon R. Guggenheim Museum, New York, USA |
2010 |
8th Gwangju Biennale, Gwangju, Südkorea Morality, Witte de With, Rotterdam, Niederlande |
2009 |
Making Worlds, Biennale Venedig, Venedig, Italien The New Museum Triennial, The Generational: Younger than Jesus, New Museum, New York, USA |
2008 |
Videozone 4, Videozone – International Video-Art Biennial, Tel Aviv, Israel If I Can't Dance … Edition III – Masquerade, De Appel, Amsterdam, Niederlande Konzepte der Liebe, Kölnischer Kunstverein, Köln Television Delivers People, The Whitney Museum of American Art, New York, USA |