Künstlerinnen und Künstler
Klara Lidén Geboren 1979 in Stockholm | Lebt und arbeitet in Berlin
Im Mittelpunkt von Klara Lidéns Arbeit steht der handelnde und denkende Körper und sein Agieren im Raum. In ihren zahlreichen kurzen Videofilmen steht sie selbst vor der Kamera, führt im Stadtraum oder in Wohnungen performative Aktionen aus.
Diese Videos sind von einer Do-It-Yourself-Ästhetik geprägt, werden mit einer handelsüblichen Kamera ohne spezielle Beleuchtung oder Requisiten aufgenommen. Aufwändige Schnitttechnik oder digitale Nachbearbeitung kommen nicht zum Einsatz, im Mittelpunkt stehen Handlung und Ort. InParalyzed(2003) zum Beispiel löst sich Lidén in einer U-Bahn aus der Gruppe der vor sich hin blickenden Fahrgäste und beginnt, einen wilden Tanz aufzuführen, in dessen Verlauf sie sich halb auszieht und damit gleich mehrere Konventionen des Verhaltens im öffentlichen Raum bricht. Auch mit ihren räumlich-installativen Arbeiten verhandelt Lidén stets aufs Neue das Verhältnis von Körper und Raum, wenn sie den Ausstellungsraum erobert, vollstellt, versperrt, umkämpft.
Ihre Interventionen erinnern an die Arbeiten Bruce Naumans mit ihrem Fokus auf Rhythmus und Geste als körperlichen Entfaltungen in Raum und Zeit. Lidéns Arbeit hat nicht zuletzt eine politische Dimension in ihrem kontinuierlichen Angehen gegen passives Erdulden einer zunehmenden Entfremdung der Lebenswelt und der Überhandnahme von wirtschaftlichen Interessen gegenüber dem eigenen Handeln und Lebensraum.
Ausbildung
2004-2007 | University College of Arts, Crafts and Design, Konstfack/MFA, Stockholm |
2003 | Universität der Künste, Berlin |
2000-2004 | School of Architecture, Royal School of Technology, Stockholm |
Auszeichnungen
2011 | Nominiert für den Preis der Nationalgalerie für junge Kunst, Berlin |
2010 | Kunstpreis blauorange |
2009 | Stipendium Foundation for Contemporary Arts, New York |
Einzelausstellungen (Auswahl)
2012 | Bodies of Society, New Museum, New York |
2011 | Moderna Museet, Stockholm |
2010 |
Serpentine Gallery, London Always be Elsewhere, Jeu de Paume, Paris |
2009 |
Never Come Back, Kunsthalle Friedricanum, Kassel Projects 89, Museum of Modern Art, New York |
2007 | Unheimliche Maneuver, Moderna Museet, Stockholm |
2005 | Dr. 3000, Reena Spaulings Fine Art, New York |
Gruppenausstellungen (Auswahl)
2011 |
Preis der Nationalgalerie für junge Kunst 2011, Nationalgalerie Berlin 54th International Art Exhibition ILLUMInations, Venice Biennale |
2009 | Non-Solo, Non-Group Show, Kunsthalle Zürich |